Es hat fast bis zum Ende unserer Tour gedauert, bis wir richtig in den Camps angekommen und in den Alltag integriert waren – das dafür dann richtig. Wir unterstützen sowohl ein kleines Versorgungscamp am Bahnhof in Dobova, als auch das Transfercamp am Rande des kleinen Ortes. Beide Camps haben wir mitgeholfen aufzubauen. Am Bahnhof stellen wir sogar vier unserer Zelte zur Verfügung, in denen Versorgungsgüter für die Refugees bereit liegen. Wenn Züge einfahren, empfingen wir die Refugees und verteilten Lebensmittel, warme Kleidung und andere Sachspenden. Anschließend werden die Refugees zur Registrierung in das Transfercamp gebracht.
Gestern war die Situation besonders heikel, als Österreich seine Grenzen zeitweise geschlossen hatte. Refugees, die sich bereits in einem Zug Richtung Grenze befanden, mussten stundenlang im Bahnhof warten, bevor sie wieder in das Transferlager zurückgefahren wurden. Zusätzlich dazu kamen weitere Refugees aus Kroatien an. Ein Zug musste sogar die ganze Nacht im Bahnhof bleiben, bevor ab früh um 5 der Grenzverkehr zu Österreich wieder geöffnet wurde.
Im Transfercamp sind wir in dem Erste-Hilfe-Zelt der Caritas und betreuen die Menschen, wenn sie medizinische Hilfe benötigen. Dabei handelt es sich vor allem um Blasen an den Füßen, Erkältungen, Schürfwunden, teilweise auch Knochenbrüche. Zusätzlich haben wir das Rote Kreuz unterstützt, das die großen Wartezelte betreibt und dort warme Decken verteilt, sowie beim Empfang der Refugees dort.
Um den Kindern ein kleines Lächeln in die Gesichter zu zaubern, verteilten wir am Eingang des Camps Spielzeug, das wir von den Spendengeldern besorgt hatten.
Zum Abschluss unserer Tour nahmen ein paar Leute von uns an einer Refugees Welcome – Demonstration in Zagreb teil. Neben der Vernetzung mit dortigen Aktivist*innen war es auch sehr interessant, eine Demo mit mehreren hundert Teilnehmenden über einen Großteil der Strecke nur auf Gehwegen laufen zu sehen. Die Straße wollte die Polizei nämlich nicht freimachen, weil die Zusammenkunft von circa 400 Menschen „nicht groß genug dafür“ wäre.
Der Großteil der aktuellen Refugee Support Tour befinden sich aktuell auf dem Weg zurück nach Deutschland oder sind bereits wieder zurück. Eine Ärztin und ein Krankenpfleger bleiben noch länger vor Ort. Wir wünschen ihnen alles Gute! Ihr werdet von uns noch einen Abschlussbericht, und Spendenzusammenfassung zu lesen bekommen und bis dahin – Danke für euer Interesse und vor allem für eure große Unterstützung. Refugees welcome!